Beratung vor der Hundeanschaffung
Zucht? Tierschutz?
Was gibt es zu bedenken?
Vor der Anschaffung eines Hundes ist es wichtig, sich über die eigenen Vorstellungen klar zu werden. Welcher Hundetyp passt zu mir? Was erwarte ich mir vom Hund? Mit welchem Verhalten käme ich so gar nicht zurecht?
Wie erkenne ich eine gute Zucht, um nicht auf Vermehrer reinzufallen, die aus dem Hundehandel Profit schlagen? Was ist bei der Wahl eines Tierschutzvereins zu beachten?
Telefonische Beratung (Dauer: 1 Stunde)
Kosten: 45 Euro
Terminvereinbarung über das Kontaktformular
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Es ist sinnvoll sich über verschiedene Rassen und Hundetypen und ihre Besonderheiten zu informieren. Wir möchten euch anregen, euche Wünsche und Vorstellungen zu reflektieren.
Es gibt unterschiedlichste Hundetypen: Terrier, Herdenschutzhunde, Molosser, Hütehunde und weitere. Sie alle können im passenden Umfeld großartige Alltagsbegleiter sein. Allerdings sieht Alltag halt in verschiedenen Lebenssituationen ganz anders aus. -
Die Antwort ist:
Es ist individuell!
Hunde, die für das Bewachen von Grundstücken gezüchtet worden sind, machen es ihren Menschen in kleinen Stadtwohnungen häufig nicht leicht. Hunderassen mit intensivem Jagdverhalten, machen Freilauf oftmals schwierig bzw. machen ne Menge Vorarbeit nötig.
Es gibt nicht DEN perfekten Hundetyp für alle. Aber es gibt ne Menge Überlegungen, die man sich vorher machen sollte. -
Klar, oftmals wachsen Menschen über sich hinaus, wenn sie einen Hund bekommen, der erst einmal so gar nicht in ihren Alltag passt. Weil er Menschen oder Hunde beisst, weil er jagt wie verrückt, weil er viel meldet, wenn irgendwo Geräusche sind.
Die Arbeit mit Hunden ist immer auch die Arbeit an den eigenen Emotionen und an einem selbst.
Aber wieso kann es nicht manchmal auch leicht sein?
Macht euch vor der Hundeanschaffung Gedanken, das spart Nerven und ist für die Hunde mitunter auch fairer. Weshalb an Verhalten rumtrainieren, was in einem anderen Umfeld so gar kein Problem oder sogar gewünscht gewesen wäre?
Was vor der Hundeanschaffung zu beachten ist
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Welpen sind niedlich und ebenso anstrengend.
Die Auswahl des Züchters sollte mit Bedacht getroffen werden, da die erste Lebensphase Auswirkungen auf den physischen und psychischen Gesundheitszustand des erwachsenen Hundes hat.
Berlin ist Hauptumschlagplatz für illegalen Welpenhandel. Welpenhandel passiert längst nicht immer nur in illegalen Kofferraumverkäufen. Vermehrer und seriöse Zucht sind auf den ersten Blick oft nicht leicht zu erkenenn, lasst euch beraten. -
Wichtig ist eine ehrliche und detaillierte Beschreibung und Einschätzung des Hundes durch den vermittelnden Verein - zumindest soweit das möglich ist. Beschreibungstexte, die möglichst viel Mitleid erregen sollen, sind kritisch zu hinterfragen.
Lasst euch bitte beraten, welche Tierschutzvereine gute und seriöse Arbeit machen. Und davon gibts einige, aber ihr müsst sie finden. :-)
Es sollten folgende Voraussetzungen gegeben sein:
- Fachliche Einschätzung des Hundes vor Ort (wie verhält er sich im Umgang mit anderen Hunden, wie kontaktfreudig ist er mit Menschen, sind gesundheitliche Einschränkungen bekannt? Ein tierärztlicher CheckUp wird von schlechten Vereinen leider oft vernachlässigt.)
- Fachkompetente Pflegestellen, die den Hunden die erste Zeit in Deutschland betreuen und dann Auskunft über sein Verhalten geben können. Hier sollte ein mehrfaches Kennenlernen möglich sein.
- Direktvermittlungen aus dem Transporter sind kritisch zu sehen. Wichtig ist dann, die fundierte Einschätzung des Hundes vor Ort im Tierheim. Das wiederum ist nicht immer möglich bzw. wenig aussagekräftig, weil sich Hunde im Tierheim anders verhalten.
- Der Verein sollte Notfallplätze zur Verfügung haben, sollte es mit den vermittelten Hunden unerwartete Probleme geben (z.B. schwere Beissvorfälle). Unseriöse Vereine lassen die Adoptanten dann hängen. Deutsche Tierheime sind voll - ihr steht im Zweifel dann also alleine da. -
Gemäß Berliner Hundegesetz dürfen Hunde unter einem Jahr nur abgegeben oder verkauft werden, wenn die abgebende Person über eine behördlich anerkannte Sachkunde verfügt. Ein sinnvolles Gesetz!
Es ist also nicht erlaubt, einen Welpen aus Privathand zu kaufen. Auch wenn das eine noch so nette Familie ist, die einen “Ups-Wurf” produziert hat. Die Elterntiere sind gesundheitlich nicht durchgecheckt und durch wilde Vermehrung verschiedener Rassen enstehen oftmals Hunde, die große Verhaltens- und Gesundheitsprobleme mitbringen. Kann gutgehen - tut es aber oft auch nicht. Dann könnt ihr schomal den Kleinkredit für Hundeschule und Tierärzte aufnehmen.
Welpenhandel hat viele Gesichter! Gebt bei Verdachtsfällen illegaler Hundeverkäufe unbedingt in Kontakt mit dem Veterinäramt. -
Hunde unterscheiden sich nicht nur optisch, sondern auch hinsichtlich ihres Verhaltens. Hunderassen sind über Generationen hinweg auf bestimmte Eigenschaften selektiert worden, was bei der Entscheidung bedacht werden sollte.
Ein Hütehund ist für die enge Zusammenarbeit mit dem Menschen gemacht. Ich darf mich aber nicht wundern, wenn dieser dazu neigt, Bewegungsreize wie Fahrräder oder Jogger stoppen zu wollen.
In verschiedenen Ländern dieser Welt leben unterschiedliche Hundeschläge. Ob Hunde also aus Osteuropa, Südeuropa, Asien oder anderen Teilen der Welt kommen, hat durch Selektion Auswirkungen auf ihr Verhalten. In verschiedenen Ländern unterscheiden sich die dort hauptsächlich vorkommenden Hundetypen, das ist spannend und gut zu wissen.
Bestimmte Herdenschutzhundtypen, die für einsame Gegenden in Osteuropa gezüchtet worden sind, machen sich im trubeligen Großstadtalltag einfach nicht so gut. Das sind mega tolle Hunde - aber passen die auch in euer Umfeld? Darüber macht euch bitte vor der Anschaffung Gedanken.
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